Fahrrad-Diebstahlversicherung
Anbieter und Kosten
Bei Argus ist eine Fahrrad-
Fallstricke
- Die Leistungen der Versicherer unterscheiden sich. Immer das ganze Kleingedruckte lesen und mehrere Angebote vergleichen!
- Auf deine Haushaltsversicherung (wenn du eine hast) kannst du dich nicht unbedingt verlassen, denn bei Diebstählen auf der Straße zahlt die nicht immer.
- Werden dir mehrere Räder hintereinander gestohlen, läufst du Gefahr, von deiner Haushaltsversicherung gekündigt zu werden.
- Wenn Vandalismus nicht mit abgedeckt ist, kann es sein, dass du der Versicherung den Schadenersatz zurückzahlen musst, wenn dein gestohlenes Fahrrad – auch in völlig zerstörtem Zustand – wieder auftaucht.
- Elektroräder, die keine Begrenzung auf 25 km/h haben, gelten nicht als Fahrräder und brauchen meist eine eigene Versicherung.
- In der Regel muss ein gutes Fahrradschloss verwendet werden oder das Rad in einem versperrten, nur den Bewohnern deines Haushalts zugänglichen Raum stehen.
- Bei manchen Verträgen darf das Fahrrad grundsätzlich in der Nacht nicht draußen stehen.
Zahlt es sich aus?
Wenn die Prämie 10% des Kaufpreises deines Fahrrads ausmacht, dann lohnt sich die Versicherung für dich, wenn dir dein Gefährt öfter als einmal in 10 Jahren entwendet wird (wenn der Neuwert ersetzt wird). Fragt sich, wie realistisch das ist. Die wenigen vorhandenen Daten über Fahrraddiebstähle besagen:
- Fast 1% aller in Wien geschätzt vorhandenen Fahrräder wird pro Jahr gestohlen.[1] Das wäre ziemlich genau 1/10 des Risikos, mit dem die Versicherer kalkulieren. Allerdings ist das ein Durchschnittswert.
- Die Statistik wird durch die vielen wenig genutzten Fahrräder verfälscht. Ein durchschnittliches Fahrrad wird nur wenige hundert Kilometer im Jahr gefahren. Als Alltagsradler kommst du auf ein Vielfaches, und wenn du dein Rad oft draußen lässt, hast du sicher ein größeres Diebstahlrisiko, als wenn es immer im Keller stünde.
- Hinzuzurechnen ist weiters eine Dunkelziffer unbekannten Ausmaßes, da nicht alle Fahrraddiebstähle angezeigt werden.
- Andererseits waren viele der gestohlenen Räder schlecht oder gar nicht gesichert. Wenn du dein Rad immer gut anhängst, ist dein Risiko kleiner.
- Abzuziehen wären außerdem etwa 10% der angezeigten Diebstähle, bei denen es sich – Schätzungen zufolge – um Versicherungsbetrug handelt.
- Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass Uniqa in einem Workshop sagte, eine ausschließliche Fahrrad-
Diebstahlversicherung rechnet sich nicht.[2]
Aus diesen Daten kann ich keine eindeutige Empfehlung ableiten. Ich wage aber zu bezweifeln, dass die Versicherungen etwas zu verschenken haben. Das heißt:
- Ein durchschnittlicher Kunde wird im Mittel mehr einzahlen, als er herausbekommt.
- Für einen Kunden mit stark überdurchschnittlichem Risiko könnte die Bilanz jedoch leicht positiv sein.
Keine gute Idee ist es jedenfalls, die Diebstahlversicherung als Ersatz für einen guten Diebstahlschutz zu verwenden. "Den Aufwand und die Unannehmlichkeiten, bis ich ein neues Fahrrad wieder habe, ersetzt mir keine Versicherung", warnt Argus.
Meine Erfahrung
Eine Versicherung ist meines Erachtens nur dann sinnvoll, wenn der Schaden, den sie abdeckt, existenzbedrohend sein kann. Der Diebstahl eines Fahrrads im Wert von 400 € fällt für mich nicht darunter. Daher habe ich auch noch nie eine Diebstahlversicherung abgeschlossen.
Einmal hätte ich sie schon gebraucht: Mein KTM-
Mein Fazit
Unbedingt zu empfehlen sind Fahrrad-
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Quellen
[1] | Verkehrsministerium: Präventionsstrategien zum Fahrraddiebstahl (PDF, 4 MB), S. 12 (im PDF S. 6) |
[2] | Innovative Präventionsstrategien zum Fahrraddiebstahl, Workshop 3: Versicherungen und Schlösser (PPT), Folie 3 |