Mario Sedlak
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Alter Transformator

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Leuchtstoffröhren flackern im Rhythmus des Wechselstroms.

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Stahlgitter im Beton

Vergangenheit

Elektromagnetische Felder werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts für technische Anwendungen erzeugt. Das sollte ausreichen, dass etwaig vorhandene Langzeitfolgen sichtbar werden. Stattdessen hat sich die Lebenserwartung der Menschen verdoppelt.[1]

Schon 1911 wurde gemutmaßt, Funkwellen könnten allerlei Gebrechen bis hin zu Blindheit, Zahnlosigkeit und Irrsinn auslösen.

Hochfrequenzfelder (mit 27, 433 und 2459 MHz und 20–200 W) werden seit Mitte des 20. Jahrhunderts in der Medizin zur Erzeugung einer heilwirksamen Tiefenwärme genutzt[2] (Diathermiebehandlung).

Seit Anfang der 1980er Jahre beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Phänomen der Elektrosensibilität. Die ersten Berichte über dieses Beschwerdebild stammen aus skandinavischen Ländern wie Norwegen und Schweden.[3] Berichte aus England, Finnland, Italien und Österreich waren Mitte der 1990er Jahre noch rar.[4] Um das Jahr 2000 fiel auf, dass die Elektrosensiblen in Skandinavien eher an Bildschirmarbeitsplätzen und Leuchtstoffröhren litten, während in Deutschland und Österreich vorwiegend Hochspannungsleitungen und Mobilfunkbasisstationen für Beschwerden verantwortlich gemacht wurden.[5]

"In größeren Städten gibt es keine Probleme mit der Mobilfunktechnik, auf dem Land schon", informierte der deutsche Anbieter T-Mobile im Jahr 2001.[6]

Widersprüche

Bis in die 1980er Jahre wurde noch behauptet: "Beton macht krank", weil das Stahlskelett in Betongebäuden natürlich vorkommende elektromagnetische Felder abschirmt. Es wurden sogar Geräte angeboten, die diese "gesunden" Felder imitieren sollen.[7] Heute werden im Gegenteil Produkte zum Schutz vor den Strahlen angeboten (deren Wirksamkeit überwiegend zweifelhaft ist).

Obwohl Handys eine 1000–10 000 Mal so starke Strahlenbelastung wie Basisstationen verursachen,[8] lösen sie nicht entsprechend stärkere Symptome aus. Sie dominieren auch nicht die Berichte von Betroffenen. Selbst wenn eine Sendeanlage noch gar nicht in Betrieb war, wurden schon Gesundheitsprobleme beklagt.[9] Nachdem in England Mobilfunktürme als Bäume getarnt wurden, gingen die Beschwerden zurück.[10]

Weiters finde ich bemerkenswert, dass die unsichtbaren Felder bei manchen Menschen sogar heilende Effekte auszuüben scheinen: in Form von Magnetfeldtherapie und Magnetarmbändern

Manche Experimente ergaben, dass Elektrosmog zu vermehrten Brüchen des Erbguts (DNA) führt. Das widerspricht dem Kenntnisstand der Physik, wonach Funkwellen viel zu schwach sind, um Verbindungen von Atomen aufzubrechen.

Mein Fazit

Das widersprüchliche Bild entspricht dem, was man erwarten würde, wenn Elektrosmog keine Gesundheitswirkungen verursacht. Ausschließen kann man das freilich nie, und überzeugender sind wissenschaftliche Studien über Elektrosmog.

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Gesundheitsfördernde Wirkungen von Elektrosmog (Seite 4 von 4)

Quellen

[1] Skeptiker. Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, 3/1998, S. 96
[2] Skeptiker. Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, 3/1998, S. 90
[3] Untersuchung des Phänomens "Elektrosensibilität" (PDF, 1 MB), Bericht an das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz, S. 9
[4] Skeptiker. Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, 3/1998, S. 94
[5] Norbert Leitgeb, TU Graz: Elektrosensibilität (PDF), S. 2
[6] Computer-Bild, 8/2001, S. 75
[7] Skeptiker. Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken, 3/1998, S. 94
[8] Wissenschaftlicher Beirat Funk: Die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema "Mobilfunk und Gesundheit" (PDF), S. 2
[9] Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU): Individuelle Hilfe für Elektrosensible – Gesundheitsstörungen wurden bereits berichtet, "als eine neue Anlage zwar gebaut, aber noch gar nicht in Betrieb war."
[10] Computer-Bild, 8/2001, S. 77

Seite erstellt am 5.12.2013 – letzte Änderung am 27.11.2019